Samstag, 29. September 2007

Got said, Let Newton be!, and all was light

Auszüge aus "Eine kleine Nachtphysik" von Wolfgang Rößler
"Eine kurze Geschichte von fast allem" von Bill Bryson und
"Der Physiker Gottes" von Harro Heuser

newton

In deutscher Übersetzung lautet seine Grabinschrift :
"Hier ruht der Ritter Isaak Newton, welcher durch fast göttliche Geisteskraft der Planeten Bewegung, Gestalten, der Kometen Bahn, der Gezeiten Verlauf durch seine eigene Mathe-
matik bewies. Die Verschiedenheit der Lichtstrahlen, die darauf beruhenden Eigenschaften der Farben, von denen niemand nur ahnte, erforschte er. Er war der Natur, des Altertums, der
Heiligen Schrift fleissiger, scharfsinniger Erklärer. Mögen die Sterblichen sich freuen, dass unter ihnen wallte eine solche Zierde des Menschengeschlechts"


Alexander Pope dichtete :
"Nature and Nature´s laws lay hid in light : God said, Let Newton be!, and all was light"
Lord Keynes sagte anlässlich Newtons 300. Geburtstags :
"Newton verdankt seine Überlegenheit der Kraft seines Anschauungsvermögens, des stärksten und ausdauernsten, das je einem Menschen gegeben war."
Für John Keynes war Newton "nicht der erste Vertreter des Zeitalters der Vernunft" sondern "der letzte Magier, der letzte in der Tradition der Babylonier und Sumerer, der letzte große Geist, der mit den gleichen Augen auf die sichtbare Welt sah wie jene, die vor 10.000 Jahren unser geistes Erbe zu schaffen begannen.

Newton war launisch, missmutig, nachtragend und rachsüchtig. Er verbrachte machmal Monate in seinem Labor, ohne einen anderen Menschen auch nur zu empfangen, war kaum in Gesellschaft anzutreffen, interessierte sich weder für Essen, noch Kleidung, noch Kunst, noch Frauen. Newton vertrug absolut keinen Widerspruch.

Aldous Huxley schrieb wohl ganz zu recht :
Wenn wir eine Menschenrasse von Newtonen hochzüchten könnten, würde das keinen Fortschritt bedeuten. Der Preis, den Newton für seinen höheren Intellekt zahlen musste, war zu hoch : Er war unfähig ein soziales Leben zu führen. Als Mensch war er ein Fiasko, als Koloss aber majestätisch.

Gegen Ende seines Lebens sprach Newton sich über seine Leistungen vermutlich aufrichtig und freimütig aus :
"Ich weiß nicht, was sich die Welt für ein Bild von mir macht, aber mir selbst will es scheinen, ich sei ein Knabe gewesen, der am Strand spielte und sich damit begnügte, hin und wieder einen glatteren Kiesel oder eine schönere Muschel zu finden, während der große Ozean der Wahrheit unentdeckt vor mir lag.

Ich finde, den letzten Satz seiner Grabinschrift sollten wir ernst nehmen. Ohne ihn könnte ich das hier zwangsläufig nicht hier in einen "blog" hinschreiben.


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